Menschen durch Hilfen des DRK heute widerstandsfähiger gegen Katastrophen
Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti mit nahezu 300.000 Toten unterstützt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Menschen vor Ort weiter dabei, ihre Widerstandsfähigkeit gegen mögliche kommende Katastrophen zu erhöhen. „Nur wenn es gelingt, Menschen und Helfer in den Stand zu versetzen, vorausschauend zu leben und besser auf Katastrophen zu reagieren, wird Hilfe nachhaltig sein. Wir planen, die Entwicklung in Haiti weiter voranzutreiben. Ohne die Unterstützung zahlreicher Spender wäre all das nicht möglich“, sagt DRK-Präsident Rudolf Seiters mit Blick auf den 5. Jahrestag des Bebens am 12. Januar.
Die Menschen in Haiti sind von ganz verschiedenen Krisen bedroht: Regelmäßig peitschen Wirbelstürme über das Land oder bleiben Ernten wegen Trockenheit aus; die Erdbebengefahr hält an. Gemeinsam mit dem Haitianischen Roten Kreuz und anderen Partnern der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung führt das DRK an mehreren Orten Projekte durch, welche die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Menschen stärken. Eins davon ist in Arcahaie, einer Küstengemeinde nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Hier entwickelte das DRK einen integrierten Ansatz, um die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung im Rahmen eines Entwicklungsprogramms nachhaltig zu stärken. Im Fokus stehen 21.500 Familien sowie Mitarbeiter und Freiwillige der haitianischen Schwestergesellschaft, die heute über deutlich bessere Kapazitäten und die notwendigen Mechanismen verfügen, um auf Krisen zu reagieren.
„Wir verfolgen hier zwei Ansatzpunkte. Zum einen wollen wir die Menschen widerstandfähiger machen, indem wir Ihnen helfen Ihre Ernährung zu sichern und Erkrankungen zu vermeiden. Zugang zu sauberem Trinkwasser und verbesserte Hygienekenntnisse spielen hier eine entscheidende Rolle. Zum anderen stärken wir die Gemeinschaft durch Maßnahmen der Katastrophenvorsorge. Wir helfen bei der Erstellung von Evakuierungsplänen, beim Training von Evakuierungen oder bei der Konzeption von Warnsystemen“, sagt Seiters.
Zwei aktuelle Projekte des DRK in Haiti finden Sie hier: Stärkung der Gemeinden im Department Nippes und Gemeinden entwickeln, Gemeinden stärken.
Das DRK hat 2010 über 32,7 Millionen Euro Spenden für die Erdbebenopfer erhalten. Die Gelder sind mittlerweile vollständig ausgegeben oder verplant. Rund ein Viertel floss in akute Nothilfemaßnahmen. Etwa 40 Prozent wurden in den Bau sicherer Unterkünften oder Schulen investiert. In Gesundheitsprojekte wie das mobile DRK-Krankenhaus, in dem von Januar bis November 2010 rund 70.000 Behandlungen erfolgten, gingen 23 Prozent. Mit etwa 8% wird die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung unterstützt.