Lebensrettung: Mit Erster Hilfe schon in der Grundschule anfangen
Das Deutsche Rote Kreuz begrüßt die Empfehlung der Kultusministerkonferenz, wonach Schüler künftig von der siebten Klasse an in jedem Schuljahr zwei Stunden Wiederbelebungsmaßnahmen trainieren sollen. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, erklärt DRK-Bundesarzt Professor Dr. Peter Sefrin. Diese Empfehlung reiche jedoch nicht aus. „Lebensrettende Sofortmaßnahmen können nicht früh genug trainiert werden. Deshalb setzen wir uns als Deutsches Rotes Kreuz dafür ein, dass die Erste Hilfe bereits in den Grundschulunterricht integriert wird“, sagte Sefrin.
Eine entsprechende bundesweite Initiative hat das Jugendrotkreuz gestartet. „Helfen gehört von klein an zum Menschen. Um die Motivation zum Helfen zu unterstützen und den Aufbau von Hemmschwellen niedrig zu halten, ist es wichtig, schon Grundschüler an das Thema Erste Hilfe heranzuführen. Wenn Erste-Hilfe-Maßnahmen von klein an kontinuierlich trainiert werden, kann später auch im Erwachsenenalter sicherer und selbstverständlicher Hilfe geleistet werden“, sagt Thomas Gnochtdreis, Mitglied der Bundesleitung des Jugendrotkreuzes.
Bei der Vermittlung von Erste-Hilfe-Inhalten in der Grundschule sollen natürlich die altersgerechten Fähigkeiten der Kinder berücksichtigt werden, um eine Überforderung zu vermeiden. Diese kindgerechte Auswahl und Aufbereitung von Erste Hilfe-Themen in der Grundschule erhöht die Chance auf ein nachhaltiges Lernen. Daran könnten die Lerninhalte der Sekundarstufe, wie das Reanimieren, besser anknüpfen.
Das Jugendrotkreuz unterhält an mehr als 2.500 Schulen in Deutschland Schulsanitätsdienste. Im Rahmen eines vom Bundesinnenministerium geförderten Programms werden jährlich 55.000 Schüler zwischen 10 und 16 Jahren in Erste Hilfe ausgebildet. Außerdem übernimmt das DRK seit vielen Jahren die Erste-Hilfe-Ausbildung von Lehrern und macht entsprechende Fortbildungsangebote.