Jeder Handgriff muss sitzen
Abschlussprüfung für angehende Sanitäter
16 Anwärter für den Sanitätsdienst mussten am vergangenen Sonntag, 8. Dezember, ihr Können und Wissen in Theorie und Praxis unter Beweis stellen. Nach der schriftlichen Prüfung, zu der sie 75 Minuten Zeit hatten, mussten die acht Zweier-Teams drei Praxis-Stationen (chirurgisch, internistisch, Automatisierte Externe Defibrillation AED) absolvieren. Ca. 60 Stunden Ausbildung haben die Prüflinge hinter sich; der theoretische Teil der Prüfung wird zu einem Drittel, der praktische zu zwei Drittel gewertet. Um zu bestehen muss man mindestens 60 Prozent richtig machen. Wer bei einer Verbrennung zweiten Grades nicht gleich kühlt oder einen Verband falsch anlegt, bekommt Punkte abgezogen. Auch sollte die Rettungsdecke (Wärmefolie) sorgfältig um den Verletzten gewickelt werden.
Bei der AED-Station muss an der Übungspuppe ausdauernd eine Herz-Druck-Massage durchgeführt und der richtige Einsatz des Defibrillationsgerätes vorgeführt werden. Die Prüfer sind über ein SIM-Pad mit der Puppe verbunden und können so die Effektivität der Maßnahmen kontrollieren.
Die Sanitäter müssen die Zeit, bis der Notarzt und/oder der Rettungswagen kommt, überbrücken und dem Verletzten beistehen. Sie haben gelernt, immer mit dem „Patienten“ im Gespräch zu bleiben, ihn auch ganz banale Dinge zu fragen, um ihn einerseits von den Schmerzen abzulenken und von ihm medizinische Informationen wie Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme etc. zu bekommen. Alles muss anschließend detailliert in einem Protokoll dokumentiert werden.