Große Übung am Walchensee
Wasserwacht und Rettungshundestaffel des BRK Bad Tölz suchen gemeinsam nach „Opfern“.
Am Vormittag des 13. September 2020 wurden viele Erholungssuchende Zeugen einer großen Übung der Wasserwacht Bad Tölz und der Rettungshundestaffel (Flächensuchhund) des BRK Bad Tölz am Walchensee-Ostufer.
Zwölf Wasserwachtler der Ortsgruppe Bad Tölz empfingen um 9.00 Uhr die Rettungshundestaffel des BRK Bad Tölz an der Wasserrettungsstation Niedernach. Nach kurzer Begrüßung ging es zügig in die Übung. Ein Vater meldete zwei Jungs, die im Wald zum „Schwammerlsuchen“ waren, als vermisst. „Die Wasserwachtler wurden schnell eingeteilt und brachten jeweils einen Rettungshund mit zwei Hundeführern, insgesamt vier Teams, mit dem Rettungsboot ins Suchgebiet auf die andere Seeseite“, berichtet Uwe Stretz, technischer Leiter der WW OG Bad Tölz. Dank des Bugklappenbootes konnten die Retter und Hunde schnell und bequem an Land gehen und mit der Suche beginnen. Die Hundeführer schicken ihren Hund mit dem Kommando „Such“ oder „Such und Hilf“ in das Waldgebiet und dieser sucht dann das Areal selbständig nach Personen in Not ab. „Dabei hört man oft nur noch ein Glöckchen am Hundegeschirr, um zu wissen, wo sich der Hund gerade befindet“, erzählt Vanessa Schallmoser, Fachdienstleiterin der RHS BRK Bad Tölz-Wolfratshausen. Wenn er das Opfer findet, bleibt er beim Verletzten und „verbellt“ ihn, bis der Hundeführer kommt. „Das ist ganz schön erschreckend, wenn ein Hund zehn Zentimeter vor dir echt laut bellt“, sagt Maxi, eines der Opfer mit einer geschminkten „offenen Unterschenkelfraktur“. Die Hundeführer, alle mindestens ausgebildete Sanitätshelfer, versorgten den Patienten fachgerecht und die Wasserwachtler transportierten ihn zum Boot, um ihn bei der Wachstation an den Rettungswagen zu übergeben.
Dann gegen 9.45 Uhr meldet die Leitstelle einen echten Motorradunfall an der Waldschänke. Unverzüglich lösen sich einige der Wasserwachtler aus der Übung, versorgen den Motorradfahrer und übergeben ihn an den Rettungswagen aus Lenggries und weiter an den gelandeten Hubschrauber „Christoph Murnau“, der ihn zur weiteren Versorgung nach Murnau fliegt.
Die Übung läuft dabei weiter, der zweite junge Mann wird mit einer schweren Kopfverletzung von einem Rettungshund gefunden, vom Team versorgt und zur Wachstation gebracht.
12.45 Uhr Übungsende. Nach gemeinsamer Abschlussbesprechung lassen sich alle Beteiligten Kaffee und Kuchen schmecken, den die RHS mitgebracht hat.
Am Nachmittag fahren alle Hunde und Hundeführer noch eine Runde mit dem Rettungsboot mit, dass es für den Ernstfall nichts „Neues“ mehr für den Hund ist, und Vanessa Schallmoser und ihr Team erklären bei einer Vorführung die Ausbildung und Arbeit mit den Hunden.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und dem Ablauf der Übung“, resümieren Uwe Stretz und Vanessa Schallmoser übereinstimmend und bedanken sich bei den Wasserwachtlern und der RHS für den lehrreichen, gemeinsamen Tag.