Ebola-Epidemie: Maßnahmen des Roten Kreuzes – ein Überblick
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verstärkt seinen Einsatz im Kampf gegen Ebola in Westafrika. Am Freitag, 14. November, gehen weitere 8 Helfer - 3 DRK-Freiwillige und 5 Bundeswehrangehörige - in den Einsatz. Mit ihrer Ankunft sind dann aktuell insgesamt 21 DRK-Helfer vor Ort in Westafrika – 18 in Liberia und 3 in Sierra Leone. Vor Ort in Sierra Leone verstärkt und erweitert das DRK eine bereits von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften betriebene Behandlungsstation für Ebola-Kranke.
In Liberia (Monrovia) bereitet das DRK aktuell mit personeller und logistischer Unterstützung der Bundeswehr die Inbetriebnahme einer Behandlungsstation vor. Insgesamt sind hier bereits 14 Bundeswehrangehörige vor Ort im Einsatz. Zusätzlich unterstützt das DRK die nationalen Rotkreuzgesellschaften der von Ebola betroffenen Länder.Ein erster Hilfsflug ist am Dienstag, den 4. November von Berlin-Schönefeld gestartet. An Bord des Frachtflugzeugs befanden sich 25 Tonnen Hilfsgüter für die Ebola-Behandlungsstation in Sierra Leone, darunter Behandlungszelte, Stromgeneratoren, Chlor zur Desinfektion und Klimaanlagen. Weitere Hilfsflüge sind geplant.
Was macht das DRK aktuell?
Das DRK hatte am 8. Oktober jeweils ein Erkundungsteam (Field-Assessment) nach Liberia und nach Sierra Leone entsandt, um wesentliche Informationen für die konkreten weiteren operativen Schritte zu ermitteln. Die Erkundungen sind nun abgeschlossen, die Teams sind nach Hause zurückgekehrt.
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Erkundungsteams werden die Hilfen nun konkret umgesetzt:
- In Sierra Leone wird ab sofort das von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften betriebene Ebola-Behandlungszentrum in Kenema vom DRK erheblich unterstützt und von derzeit 20-30 Betten auf zunächst 60 und möglicherweise bis zu 100 Betten ausgebaut. Drei DRK-Helfer befinden sich bereits vor Ort im Einsatz, der Kinderarzt und DRK-Helfer Professor Joachim Gardemann hat die Leitung des Behandlungszentrums übernommen.
- In Liberia (Monrovia) wird das DRK Ende November ein Behandlungszentrum übernehmen, das derzeit von der Weltgesundheitsorganisation WHO baulich fertiggestellt wird. Das DRK liefert die medizinische Ausstattung für dieses Krankenhaus und wird es mit personeller Unterstützung durch die Bundeswehr betreiben.
- Das DRK unterstützt die Aktivitäten der nationalen Rotkreuzgesellschaften in den von Ebola betroffenen Ländern zur Stärkung der lokalen Gesundheitsstrukturen (Case Tracking, sachgerechte Bestattungen und Aufklärungs-bzw. Präventionsmaßnahmen)
Alle Freiwilligen erhalten vor ihrer Ausreise ein spezielles Training für den Ebola-Einsatz. In diesen Intensivkursen wurden bislang rund 60 Freiwillige auf ihren Einsatz vorbereitet. Diese Kurse werden vom DRK in Zusammenarbeit mit dem Missionsärztlichen Institut und der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg ausgerichtet. Auf dem Lehrplan des zweitägigen Kurses steht insbesondere der richtige Umgang mit der Schutzausstattung, mit Mitteln und Wegen der Desinfektion oder Patientenscreening. Das Kurrikulum wurde von Ärzte ohne Grenzen (MsF) entwickelt und dem DRK zur Verfügung gestellt.
Wie viele Freiwillige haben sich gemeldet?
Stand: 11.11.
- Über das DRK HR-net sind 938 konkrete Bewerbungen eingegangen.. Von den bisher gesichteten Bewerbungen sind 422 Personen grundsätzlich für den schwierigen Einsatz geeignet, darunter 145 Ärzte. Zugleich gehen nach wie vor weitere Bewerbungen ein und es sind noch nicht alle vorliegenden Bewerbungen final ausgewertet.
- Die Freiwilligen werden nach Kriterien wie Berufserfahrung, Tropentauglichkeit und Englischkenntnissen ausgewählt.
Die Arbeit in diesen beiden klinischen Einrichtungen erfordert eine hohe Personalrotation – einerseits bedingt durch den physischen und psychischen Anspruch der Tätigkeit, andererseits durch den hohen Betreuungsbedarf der Patienten. Medizinisches Personal wird vor Abreise und fortlaufend vor Ort geschult und soll alle 4 Wochen ausgetauscht werden. Die beiden Projekte in Liberia und in Sierra Leone sind auf zwölf Monate angelegt, für die ersten zwei bis drei Monate ist der Personalbedarf mittlerweile gedeckt.
Umgang mit Rückkehrern aus dem Einsatz:
Das DRK folgt den vom Robert Koch Institut empfohlenen Maßnahmen zum Umgang mit medizinischem und anderem Personal, das in der Patientenversorgung oder Ausbruchsbekämpfung tätig war. Sie sind hier zu finden
Wie kann der Einzelne helfen?
Ebola muss vor Ort bekämpft werden, um es so schnell wie möglich einzudämmen. Der Einsatz des DRK in Westafrika wird zum Teil von der Bundesregierung finanziert. Darüber hinaus unterstützt das DRK mit Spendengeldern die dringend notwendige Stärkung der lokalen Gesundheitsstrukturen in der Region, der Ausbildung von Freiwilligen für den Einsatz in Ebola-Gebieten und der Freiwilligen von den Nationalgesellschaften des Roten Kreuzes vor Ort. Je mehr Menschen direkt in den betroffenen Gebieten aufgeklärt und geschult werden können, desto eher wird eine weitere Ausbreitung verhindert.
Das DRK benötigt für seinen Kampf gegen Ebola dringend Spenden:
Spendenkonto:
IBAN DE63370205000005023307
BFSWDE33XXX (Bank für Sozialwirtschaft)
Alternativ: Kto.: 41 41 41 BLZ: 37020500
Stichwort: Ebola