DRK zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut: Alleinerziehende brauchen mehr Unterstützung
Rund 75 Prozent der Alleinerziehenden in Deutschland bekommen keinen oder unvollständig Unterhalt. Bis das Kind 12 Jahre alt ist, hilft das Jugendamt mit einem Unterhaltszuschuss - allerdings maximal für sechs Jahre. „Aber gerade danach steigen die Ausgaben rasant an. Deshalb muss dieser Zuschuss durchgängig bis zum 18. Lebensjahr gezahlt werden“, fordert DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut am kommenden Samstag.
In Deutschland zählen Familien, in denen nur ein Elternteil mit Kindern lebt, zu den am meisten von Armut bedrohten Bevölkerungsgruppen. Das Deutsche Rote Kreuz setzt sich daher für eine zeitlich unbegrenzte und durchgehende Unterstützung bis zum Alter von 18 Jahren ein. „Mütter oder Väter, die in dieser Zeit von dem anderen Elternteil keinen Unterhalt bekommen, geraten besonders schnell in finanzielle Schwierigkeiten und ihre Kinder damit oft ins gesellschaftliche Abseits. Deshalb ist gerade für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren der Unterhaltsvorschuss wichtig, wenn der andere Elternteil nicht zahlt“, so Frau von Schenck.
In Deutschland leben mehr als 2,5 Millionen Kinder in Armut, die Hälfte von ihnen sind Kinder in Familien mit einem Elternteil. Als arm gilt, wer über weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens verfügt. In Deutschland sind dies nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 16,1 Prozent der Bevölkerung.
Der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut wird auf Initiative der Vereinten Nationen seit 1992 alljährlich am 17. Oktober begangen, um weltweit von Armut betroffenen Menschen Gehör zu verschaffen und deren Rechte einzufordern