DRK begrüßt Fünf-Punkte-Programm der Familienministerin
Allein 2013 wurden 13.500 Fälle von Kindesmissbrauch polizeilich erfasst. Schätzungen gehen davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. „Jeder Fall ist einer zu viel. Deshalb begrüßen wir als Deutsches Rotes Kreuz die Entschiedenheit, mit der sich die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig für ein gemeinsames Vorgehen einsetzt“, sagt die DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg.
In ihrem zu Wochenbeginn vorgestellten Gesamtkonzept gegen sexuelle Gewalt greift die Ministerin mit dem uneingeschränkten Recht von Kindern auf Beratung auch ohne Erlaubnis der Eltern eine Forderung auf, die vom DRK schon seit langem aufgestellt worden ist.
„Wir begrüßen die im Konzept vorgesehene Koordinierungsstelle, haben aber große Zweifel, ob diese in der Lage sein wird , die Lücken in der Beratungslandschaft zu füllen“, so Schenck. „Gemeinsam mit den Ländern und Kommunen muss die Bundesregierung sicherstellen, dass jedes Kind, jeder Jugendliche und natürlich jede Familie in der Nähe eine Beratungsmöglichkeit vorfindet, wenn Fragen zu unangemessener Kontaktaufnahme durch andere, zu Grenzüberschreitungen oder Gewalt auftauchen.“ Bisher gebe es nicht genügend auf Kinder und Jugendliche ausgerichtete Beratungsstellen mit Spezialwissen zu sexueller Gewalt. Besonders im ländlichen Raum, wie auch für Menschen mit einer Behinderung oder zu wenig Deutschkenntnissen habe die Versorgung große Lücken.
Dies hatte auch der UN-Ausschuss für die UN-Kinderrechtskonvention im Februar 2014 gerügt und die Bundesregierung zur Abhilfe aufgefordert.