Demografischer Wandel hinterlässt Spuren – Bayern benötigt mehr Erstspender
Etwa 532.000 Menschen in Bayern waren alleine im vergangenen Jahr bereit, ihr Blut für andere zu spenden. Gemeinsam haben sie dafür gesorgt, dass all jenen Patienten, die nach einem Unfall oder aufgrund einer Krankheit Blutkonserven benötigen, geholfen werden kann. Künftig könnte der demografische Wandel jedoch zu Versorgungslücken führen; dies hat der Blutspendedienst (BSD) des Bayerischen Roten Kreuzes nun errechnet.
Die Geburtenzahlen sinken, die Bevölkerung wird immer älter – und so nimmt die Anzahl der spendefähigen Bürger zwischen 18 und 68 Jahren kontinuierlich ab. Schon jetzt müssen langjährige Blutspender ihr Engagement aus Altersgründen aufgeben, in den kommenden Jahren wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. Hinzu kommt, dass immer mehr junge Menschen vom Land in die Großstädte ziehen; dort ist die Spendebereitschaft in der Regel niedriger als in ländlichen Gebieten. Bis 2031 wird die Zahl der Blutspenden deshalb
bayernweit um rund zwölf Prozent sinken – sofern es nicht gelingt, neue Spender zu gewinnen und zu binden. Im Kreisverband Bad Tölz-Wolfratshausen
spendeten im vergangenen Jahr 1.891 Menschen insgesamt 3.537 Blutkonserven. Das ist ein Anteil von 4,23 Prozent der Bevölkerung*.
Damit ist die Spendebereitschaft heute bereits vergleichsweise gering: Durchschnittlich spenden lediglich 7,36 Prozent der Menschen in Bayern. Bis 2031 rechnet der BSD in der Region jedoch mit einem Konserven-Rückgang um 4 Prozent. Derzeit ist die Versorgung der Patienten mit Blutprodukten gesichert. Bedingt durch die bedarfsgerechte Optimierung der Terminorganisation wurden Blutspendetermine aufgrund der schwankenden Bedarfe teilweise sogar ausgesetzt. *Der prozentuale Anteil ist auf die spendefähige Bevölkerung berechnet (zwischen 18 – 69 Jahren). Fast 532.000 Bayern wollten im vergangenen Jahr Blut spenden, um anderen Menschen zu helfen.
Langfristig rechnet der Blutspendedienst jedoch aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Menschen mit einem Mehrbedarf an Blutkonserven. Deshalb ist der BSD künftig verstärkt auf das Engagement von Erstspendern angewiesen, um die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleisten zu können.
Zahlreiche Krebspatienten und Unfallopfer sind auf das Blut anderer Menschen angewiesen; auch Herz-, Magen- und Darmerkrankungen sowie Leber- und Nierenkrankheiten können häufig nur mit Hilfe von Spenderblut behandelt werden. Entsprechend hoch ist der Bedarf: Rund 2.000
Vollblutspenden benötigt der BSD täglich, um die Versorgung aller bayerischen Patienten gewährleisten zu können. Deshalb ist der Blutspendedienst
jedem einzelnen Spender dankbar: „Wir können Blut zu Transfusionszwecken bislang nicht in ausreichender Menge künstlich herstellen“, erklärt BSD-Geschäftsführer Georg Götz. „Umso wichtiger ist es, dass es Menschen gibt, die sich für andere einsetzen – und mit ihrem Blut Leben retten.“
Blutspenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren; treue Blutspender können sich auch drüber hinaus engagieren, wenn sie sich fit fühlen und der zuständige Arzt grünes Licht gibt. Die Blutspendetermine in den einzelnen Regionen sind online abrufbar unter
www.blutspendedienst.com.