BRK begrüßt Pflegetarifvertrag für Bayern
Ohne Einschränkung begrüßt das Bayerische Rote Kreuz die Initiative des Pflegebeauftragten der Staatsregierung, Hermann Imhof MdL, für Bayern einen allgemeinverbindlichen Pflege-Tarifvertrag zu schaffen. Damit werde Wettbewerb in der Altenpflege auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhindert, sagte BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk, obwohl allen Beteiligten klar sein müsse, dass eine vernünftige Entlohnung für die anspruchsvolle, aber auch erfüllende Arbeit in der Pflege nicht alle Probleme lösen könne.
Erfreulich sei auch der bei der Expertenanhörung in Nürnberg gestern vereinbarte Einstieg in einen landesweit gültigen Tarifvertrag für Auszubildende, an dessen Entstehen sich offenbar auch die konfessionellen Wohlfahrtsverbände und der Kommunale Arbeitgeberverband beteiligen werden, sagt das BRK.
"Über die Mittel sind wir uns einig, aber das Ziel von Hermann Imhof ist nur erreichbar, wenn die Refinanzierung höherer Personalkosten gesichert ist", sagt Stärk weiter und nimmt die Politik in die Pflicht. Es müsse endlich zu einer deutlichen Anhebung der Pflegeversicherungsleistungen kommen, fordert das BRK. Die in Bayern mit den Kostenträgern verbindlich vereinbarte Anerkennung von Tariflöhnen genüge nicht. Ohne nachhaltig gesicherte Refinanzierung ist gerade für die heute schon tarifgebundenen Träger eine weitere Erhöhung der Personalkosten nicht mehr tragbar. "Jedes dritte Altenpflegeheim schreibt heute rote Zahlen oder steht kurz davor", warnt BRK-Landesgeschäftsführer Stärk. Der Freistaat könne seinen Beitrag zur Stabilisierung in der Altenpflege leisten, wenn er vor dem Aufbau weiterer bürokratischer Hürden, wie zum Beispiel neuen baulichen Anforderungen, sich die Konsequenzen für die Pflegeheime überlege. „Wir Träger fühlen uns alleine gelassen, wenn immer nur Forderungen an uns gestellt werden, ohne dass die Wünsche auch bezahlt werden. Gemeinnützigkeit bedeutet nicht Dummheit“, sagt Stärk.