Bevölkerungsschutz als gemeinsame Aufgabe – Hilfsorganisationen rücken enger zusammen
Mit der Gründung einer „Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsschutz“ (Arge BvS) haben die bayerischen Hilfsorganisationen den Startschuss gegeben für eine engere Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz.
Die Landesgeschäftsführer bzw. Vorstände von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) haben in München den Gründungsvertrag unterzeichnet. Der Landesverband Bayern des Technischen Hilfswerkes (THW) ist als assoziiertes Mitglied ebenfalls Partner dieses Verbundes, weitere Organisationen sollen folgen.
Mit der neuen Zusammenarbeit wollen die Hilfsorganisationen, die nach dem Bayerischen Katastrophenschutzgesetz zur Hilfeleistung im Katastrophenfall gesetzlich verpflichtet sind, ihr Engagement bündeln, koordinieren und weiter entwickeln unter Wahrung ihrer organisatorischen Eigenständigkeit, wie die Präambel zum Kooperationsvertrag aussagt. „Katastrophenhilfe und Bevölkerungsschutz werden in Zukunft mehr denn je geprägt sein durch engste Zusammenarbeit aller Akteure“, sagte BRK-Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk, gemeinsam mit Alexander Graf von Gneisenau (JUH), Christoph Friedrich (MHD), Thomas Klüpfel (ASB) und Bernd Hauke (DLRG) einer der Initiatoren dieser Kooperation. Dies habe sich im vergangenen Jahr bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe sehr deutlich gezeigt, wo über Organisationsgrenzen hinweg zusammengearbeitet wurde im Dienst an den Opfern. Erfreulich sei die Mitwirkung des THW in Bayern, auf das Medizinische Hilfswerk (MHW) als weiteren potenziellen Partner wolle man zugehen, bestätigen die Gründer.
Ein erstes gemeinsames Projekt ist auch bereits identifiziert: Die Mitglieder der Arge BvS wollen ein gemeinsames „Einsatz- und Lagezentrum“ für den Krisen- und Katastrophenfall einrichten und es gemeinsam betreiben. Erste Bewährungsprobe dieses neuen Einsatz- und Lagezentrums der neuen Arbeitsgemeinschaft wird dann der Sanitäts- und Betreuungseinsatz beim bevorstehenden Gipfel der acht führenden Industrienationen (G8) im Juni 2015 auf Schloss Elmau in der Gemeinde Krün im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sein.