Auf die gute Nase kommt es an
Einsatzübung der Schnelleinsatzgruppe Rettungshund Oberland
Die SEG Rettungshundestaffel Oberland hat am 14. Juli in Oberammergau eine realitätsnahe Einsatzübung durchgeführt.
Insgesamt nahmen die vier Rettungshundestaffeln des BRK Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, des ASB Starnberg/Weilheim sowie die Bergwacht Lawinenhundestaffel Hochland teil.
Die Einsatzleitung hatte die Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung des BRK Garmisch-Partenkirchen inne, die Versorgung war durch den Betreuungsdienst des BRK Garmisch-Partenkirchen gewährleistet. Die Absicherung der Übung erfolgte durch die BRK-Bereitschaft Oberammergau.
Bei der von der RHS Bad Tölz-Wolfratshausen organisierten Übung suchten 17 Hundeteams der SEG Rettungshund Oberland und zwei Hunde der Bergwacht Lawinenhundestaffel Hochland eine Fläche von 800.000 qm nach einer vermissten Jugendgruppe ab. Diese ist fiktiv beim Abstieg vom Laber nach Oberammergau in ein Gewitter gekommen und hat sich dann getrennt. Eine nicht bekannte Anzahl von Schülern befand sich mutmaßlich in dem abzusuchenden Gelände.
Bei der Übung wurde nur mit Flächensuchhunden gearbeitet. Jedes Team bestand aus mindestens zwei Personen und einem Hund. Der Hundeführer ist im Einsatz vor allem für seinen Hund und die Einsatztaktik verantwortlich. Der Einsatzhelfer übernimmt die Navigation und den Funk. Alle eingesetzten Hundeführer und Einsatzhelfer sind mindestens ausgebildete Sanitäter.
Als "Vermisste" haben sich freundlicherweise die beiden Jugendgruppen der Freiwilligen Feuerwehr und des BRK Oberammergau zur Verfügung gestellt.
Ganz besonderer Dank gilt der Privatwaldgemeinschaft Oberammergau und dem Forst-/Jagd-Verband, die uns das Gelände zur Verfügung gestellt haben. Dies ist nicht selbstverständlich, da hier oft Bedenken von Jägern und Waldbesitzern bestehen, Hunde frei im Wald laufen zu lassen. Dies ist für uns Rettungshundestaffeln zum Training aber unerlässlich, da nur Realbedingungen in den wöchentlichen Übungen zur hohen Qualität der Arbeit unserer Hunde führen.
Weiter gilt unser Dank der Gemeinde Oberammergau, die uns den Parkplatz des „Wellenbergs“ als Einsatzzentrale zur Verfügung gestellt hat.
Pro Jahr wird die „Schnelleinsatzgruppe Rettungshund Oberland“ zu ca. 20 bis 30 realen Einsätzen alarmiert. Vermisstensuchen werden durch die zuständige Polizei organisiert.
Ausbildung zum Rettungshundeteam:
Während der Mensch eine Ausbildung zum Sanitäter und mehrere Ausbildungen im Fachdienst Rettungshunde durchläuft, dauert die Ausbildung der Hunde ca. zwei Jahre, bis sie das erste Mal nach einer gemeinsamen Prüfungsordnung als Team mit ihrem Hundeführer an einer Prüfung teilnehmen dürfen. Nach bestandener Prüfung ist das Team einsatzfähig. Diese Prüfung muss alle 24 Monate wiederholt werden. Die Prüfung besteht aus vier Einzelprüfungen für Hundeführer und Hund. Der Hundeführer legt zu Beginn des Prüfungstages eine Theorieprüfung ab. Danach folgt eine Teilprüfung nach der anderen: Verweisanzeige, Unterordnungsprüfung nach festgelegtem Schema, Flächensuche in einem Waldgebiet. Während der Prüfung läuft der Hund frei in einem ca. 30.000 qm großen, festgelegten Gebiet. Das Gebiet muss in 20 Minuten bewältigt werden. In der Regel sind vom Hund zwei Personen zu finden, die durch den Hundeführer medizinisch erstversorgt werden müssen. Der Hund übernimmt die Sucharbeit in Zusammenarbeit mit seinem Hundeführer und zeigt die gefundene Person meist durch Verbellen an. Der Hundeführer ist nach der Ausbildung in der Lage, seinen Hund zu lesen und mit ihm im Team zu arbeiten, die gegebene Situation mit allen Gefahren einzuschätzen und individuell darauf zu reagieren, eine Erstdiagnose bei der gefunden Person zu stellen und diese medizinisch erstzuversorgen bis die angeforderte Unterstützung kommt.