Taifun Hagupit hinterlässt schwere Verwüstungen auf den Philippinen
Rund 1 Millionen Menschen wurden evakuiert, Rotes Kreuz befindet sich im Nothilfeeinsatz.
Der Taifun Hagupit (lokale Bezeichnung „Ruby“) war am Abend des 6. Dezember (lokaler Zeit) über der Stadt Dolores in der Provinz östliches Samar auf die Philippinen getroffen. Der Sturm erreichte dort eine Geschwindigkeit von bis zu 220 Kilometer/Stunde und wird auf seinem Weg noch weitere fünf Regionen betreffen.
Im 600-KM Radius des Taifuns leben rund 30 Millionen Menschen, die von den Ausmaßen des Sturms stark betroffen sein können. Hagupit bewegt sich derzeit nur sehr langsam über Land, was den Grad der Verwüstungen noch deutlich steigern kann. Starke Regenfälle, Überschwemmunen und auch Erdrutsche sind zu erwarten.
Obwohl nach bisherigen Erkenntnissen die Sturmschäden geringer auszufallen scheinen, als noch vor rund einem Jahr durch den Taifun Hayian, ist das genaue Ausmaß der Katastrophe noch nicht ersichtlich“, sagt Emilio Teijeira, Leiter des DRK-Büros in Manila. „Einige der bislang betroffenen Gebiete auf der Insel Samar sind nur sehr schwer zugänglich, so dass es einige Tage dauern wird, bis wir einen vollständigen Überblick haben.“
Das Rote Kreuz betreut derzeit viele tausend Menschen, die sich in die Evakuierungszentren geflüchtet haben. Weiterhin wurden sofort 25 LKW mit mehr als 5.000 Nahrungsmittelpaketen auf den Weg zur Insel Samar gebracht. Am Montag werden sich mehrere Trinkwassertankfahrzeuge von Tacloban aus in die Katastrophenregion aufmachen, um die betroffenen Menschen mit ausreichend Wasser zu versorgen. Ein umfangreicher Nothilfe-Konvoi bestehend aus Rettungstrupps, Krankenfahrzeugen, Wassertankfahrzeugen, Bagger sowie weiteren Versorgungsfahrzeugen bricht morgen von Manila aus auf.
Für Menschen, die den Kontakt zu Ihren Familienangehörigen in den Katastrophengebieten verloren haben, hat das Rote Kreuz ein spezielles Internetangebot geschaltet: http://familylinks.icrc.org/typhoon-hagupit/
„Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt mit all seinen Möglichkeiten die laufenden Nothilfemaßnahmen vor Ort“, betont Emilio Teijeira. Auch an den Erkundungstrupps in die von Hagupit verwüsteten Regionen werden DRK-Mitarbeiter beteiligt sein. Das Philippinische Rote Kreuz hat über 400 freiwillige Helfer im Verlaufsgebiet von Hagupit in den Alarmzustand versetzt.
Das Philippinische Rote Kreuz hatte sich seit letzter Woche intensiv auf die drohende Katastrophe vorbereitet und Hilfsgüter für mehrere zehntausend Familien vorbereitet. Nahrungsmittel, Trinkwasserbehälter, Hygienepakete, Moskitonetze, Materialien für den Bau von Notunterkünften sowie Küchensets werden als Teil der Katastrophenvorsorge in Warenlagern des Roten Kreuzes vorgehalten.
Sobald die Ausmaße von Hagupit in den kommenden Tagen klarer werden, wird das Deutsche Rote Kreuz weitere Nothilfemaßnahmen ergreifen.