Kita-Ausbau: DRK-Präsident Seiters warnt vor Engpässen bei der Ganztagsbetreuung
Die Nachfrage nach DRK-Kita-Plätzen vor allem in Großstädten ist groß. Ob in den Ballungsgebieten zum Beginn des neuen Kita-Jahres der Bedarf tatsächlich gedeckt werden kann, ist nach DRK-internen Zahlen noch unklar. Ein Problem bei der Planung sind Mehrfachanmeldungen. Das DRK sieht darüber hinaus Engpässe bei der Ganztagsbetreuung auf die Eltern zukommen.
DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters: „Auch wenn der Kita-Ausbau erfreulich vorangeschritten ist, gibt es noch immer Probleme bei den Betreuungszeiten. Insbesondere Alleinerziehende sind dringend auf ein flächendeckendes Ganztagsbetreuungsangebot angewiesen – ein Halbtagesplatz oder eine frühe Schließzeit kann hier das das Aus für einen überlebenswichtigen Arbeitsplatz bedeuten. Der Ausbau der Ganztagsbetreuung muss auch über den Stichtag 1. August hinaus forciert werden.“
Eine DRK-internen Abfrage hat gezeigt, dass es in den Großstädten sowohl in den alten als auch den neuen Bundesländern nach wie vor lange Wartelisten gibt. In sächsischen Großstädten beispielsweise kommen auf einen Krippenplatz teilweise 20 bis 30 Bewerbungen. In ländlichen Regionen hingegen ist die Lage entspannter. Neben den Plätzen für Kinder unter drei Jahren werden weiterhin auch Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahren sowie Hortplätze für Grundschulkinder stark nachgefragt.
Das Deutsche Rote Kreuz hatte in einer gemeinsamen Studie mit dem Bundesfamilienministerium und dem Institut der Deutschen Wirtschaft Köln 2012 festgestellt, dass ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsbetreuungsplätzen 110.000 Alleinerziehende in Arbeit bringen könnte. Damit wäre auch das wohlergehen von 175.000 Kindern besser abgesichert.
Das Deutsche Rote Kreuz betreibt bundesweit rund 1.300 Kitas mit rund 99.000 Plätzen, davon über 14.000 für Kinder unter 3 Jahren.