Gipfel der ehrenamtlichen Retter
1500 Retter für Politiker, Polizisten und Gegendemonstranten: Der G7-Gipfel in Elmau wird für das Bayerische Rote Kreuz und die Bergwacht zu einem der größten Einsätze in ihrer Geschichte. Doch sie fühlen sich von der Politik nicht ausreichend unterstützt.
Der G-7-Gipfel auf Schloss Elmau löst einen der größten Einsätze von Rettungskräften in Bayern aus. Bis zu 1500 Helfer werden die sieben Staats- und Regierungschefs, ihre Entourage, ihre Beschützer und auch ihre Gegner vor und während des Treffens am 7. und 8. Juni 2015 versorgen. Eine besonders wichtige Aufgabe wird aufgrund des Tagungsorts mitten in der Gipfelwelt des Wettersteingebirges der Bergwacht zukommen.
Sie wird mit alleine etwa 200 Rettern rund um die Uhr im Dienst sein. Die Gesamtkosten für den Einsatz der Rettungskräfte schätzt Leonhard Stärk, Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), auf einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag.
Beim BRK ist ein kleiner Stab angesiedelt, der den Einsatz für die verschiedenen Rettungsorganisationen plant. Mit dabei sein beim Gipfel werden beispielsweise auch Kräfte der Johanniter, des Technischen Hilfswerks, des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Malteser. Die Rettungskräfte werden vom Werdenfelser Land bis zum Flughafen München stationiert sein.
Die medizinische Versorgung der Menschen in Bayern sei wegen des Großereignisses jedoch nicht in Gefahr, sagt Frank Drescher, der für die Malteser im Planungsstab sitzt. "Wir ziehen keinen einzigen Rettungswagen aus dem Tagesgeschäft ab." Auch die am letzten Ferienwochenende stattfindenden Rockkonzerte in München und Nürnberg könne man besetzen. Sollten zusätzliche Großeinsätze anfallen, müsse man aber wohl Hilfe aus Österreich oder anderen Bundesländern anfordern, sagt BRK-Geschäftsführer Stärk.