65. Ordentliche Bundesversammlung DRK: Ehrenamtliche Helfer in Flüchtlingshilfe besser unterstützen
Das Deutsche Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen stehen nach Einschätzung von DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters in der Flüchtlingshilfe vor einer der größten humanitären Herausforderungen der vergangenen Jahrzehnte. Die Ankunft von Flüchtlingen in Deutschland liege derzeit bei 6.000 bis 7.000 Personen pro Tag. „Wir müssen damit auch in der Zukunft rechnen, weil sich die Lage auf der Balkan-Route und in der Ägais bisher noch nicht entspannt“, sagte Seiters auf der 65. Ordentlichen Bundesversammlung des DRK am Freitag in Düsseldorf.
Bundesweit betreut das Deutsche Rote Kreuz derzeit rund 440 Notunterkünfte mit mehr als 140.000 Flüchtlingen. Insgesamt sind rund 15.000 ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer rund um die Uhr im Einsatz.
„Hier ist bei den ehrenamtlichen Helfern manchmal die Grenze der Belastbarkeit erreicht“, sagte Seiters. Wenn die derzeitige Situation weiter anhalte, müssten die Bundesländer eine weitergehende Regelung für die ehrenamtlichen Helfer des DRK treffen. Die Helfer der Freiwilligen Feuerwehren und des THW hätten einen Freistellungsanspruch und einen Anspruch auf Lohnfortzahlung. Bei einer großen Flut oder bei anderen Ereignissen sei nach 10 oder 15 Tagen die meiste Arbeit bereits vollbracht. „Wenn die Länder und die Kommunen allerdings übereinstimmend sagen, wir stünden heute angesichts der Flüchtlingsströme in Deutschland vor der größten Herausforderung seit Jahrzehnten, dann müssen sie und wir alles tun, um ehrenamtliche Arbeit zu sichern und für die Zukunft zu garantieren. Deshalb unser Appell zur Gleichstellung unserer Helfer mit Feuerwehr und THW bei einer derartigen Herausforderung“, sagte Seiters.
An der Bundesversammlung nahmen rund 130 Delegierte aus 20 Mitgliedsverbänden teil. Als Gäste waren u.a. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger und Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel vertreten.