Das "Seepferdchen" allein reicht nicht!
Schwimmtraining und -Kurs bei der Tölzer Wasserwacht
Plitsch, platsch – wie das spritzt! In der ersten Stunde des Schwimmkurses dürfen die Fünf- bis Siebenjährigen erstmal zum Aufwärmen mit den Beinen strampeln, dass das Wasser nur so schäumt. Dabei halten sie sich mit den Händen am Beckenrand fest, während Schwimmtrainer Wolfgang Schmidt die Kinder mit ein paar aufmunternden Anweisungen spielerisch motiviert. Dann wird’s ernst mit den Übungen im Wasser. „Ein bisschen Disziplin muss schon sein“, sagt Siegfried Held, der zweite ehrenamtliche Schwimmtrainer, schmunzelnd und zeigt den Kindern, wie Arme und Beine richtig bewegt werden, wie der Kopf am besten gehalten wird und erinnert sie daran, das Atmen nicht zu vergessen. „Das macht so Spaß“, freut sich die sechsjährige Miriam, die im September in die Schule kommt. Wer es schon gut macht, bekommt nur noch einen Schwimmflügel mit weniger Luft mit einem Gurt auf den Rücken gebunden und muss so schon kräftig Arme und Beine bewegen, um sich über Wasser zu halten.
Der zehnstündige Kurs (jeden Montag um 18 Uhr im Tölzer Schwimmbad) endet mit dem Schwimmabzeichen „Seepferdchen“, bei dem ein Sprung ins Wasser und 25 Meter Schwimmen sowie das Heraufholen eines Gegenstandes in schulterhohem Wasser gefordert wird.
„Ein Seepferdchen bedeutet aber nicht, dass die Kinder schwimmfähig sind“, gibt Tobias Eger, Jugendleiter der Wasserwacht-Ortsgruppe Bad Tölz zu bedenken. „Schwimmfähigkeit ist das, was ihnen noch fehlt. Mit dem Seepferdchen können sie sich, wenn alles gut geht, eine Bahn über Wasser halten. Damit die Kinder schwimmfähig sind, müssen sie sehr viel üben, damit sie sich ungefähr eine viertel Stunde über Wasser halten können. Das ist auch wichtig, wenn sie in tiefes Wasser gehen, zum Beispiel in einen See oder ins Meer. Hier kann es durchaus passieren, dass die Kinder länger schwimmen müssen, damit sie wieder ans Ufer kommen“.
Wer das „Seepferdchen“ geschafft hat und bei der Wasserwacht Mitglied wird, kann jeden Montag am Schwimmtraining teilnehmen. Dieses ist gestaffelt nach Altersgruppen: ca. 8 – 12 Jahre, 13 – 15 Jahre und 16 – 18 Jahre. Bestenfalls absolvieren die Jugendlichen zuletzt die Ausbildung zum „Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst“, die auch mit Schulungen in Erster Hilfe verbunden ist.
Weitere Infos auf der Wasserwacht-Seite.